Straßeninformationsbank Nordrhein-Westfalen

Mobilität wird immer wichtiger! Von Jahr zu Jahr nimmt das Verkehrsaufkommen auf deutschen Straßen zu. Verkehrsströme von über 54 Mio. Kraftfahrzeugen mit ca. 600 Mrd. Personenkilometern und 240 Mrd. Tonnenkilometern müssen auf ca. 231.000 Kilometer überörtlichem Straßennetz koordiniert und gelenkt werden. Dabei ist die Logistik einer der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren in der Bundesrepublik Deutschland.

Eine Investition für die Zukunft!

Die jährlichen Aufwendungen für die verkehrssichere, gebrauchstüchtige und umweltgerechte Erhaltung des Straßennetzes belaufen sich in der BRD auf mehrstellige Milliardenbeträge mit einem Anlagevermögen aller Baulastträger von über 250 Mrd. Euro. Moderne Geo-Datenbankmanagementsysteme (DBMS) liefern heute die technische Voraussetzung, um die Straßendaten effizient und gewinnbringend zu verwalten und vielseitig weiterzuverwenden.

Neben den Datenbanken für Bund und Länder, die nach einheitlichen Vorgaben und Normen erstellt sind, bewegen sich kommunale Straßendatenbanken in einer Grauzone, da es hier lediglich Empfehlungen, aber keine Normierungen gibt. Dennoch ist eine Verbindung bzw. ein nachrichtlicher Datenaustausch der Straßendatenbanken von Ländern und Kommunen anzustreben und teilweise sogar vom Gesetzgeber vorgeschrieben.

Die NWSIB dient als Basissystem und verwaltet die grundlegenden Daten des überörtlichen Straßennetzes (Bundesautobahnen, Bundes-, Landes und Kreisstraßen) mit den Basisfunktionen Straßenzustand und Straßennutzung. Immer wichtigere Aufgaben moderner Straßeninformationsbanken – und somit auch der NWSIB – sind das Mobilitätsmanagement, die Verkehrsplanung und -politik mit allen Bereichen (z. B. Baustellenmanagement, Auswertung und Präsentation von Verkehrszahlen, Stauprognose), die hier zu berücksichtigen sind. In NRW liegt der Schwerpunkt im Ausbau des bestehenden Straßennetzes sowie dessen optimale Nutzung (Auslastung). Die Daten der NWSIB sind die Grundlage für den Einsatz von Verkehrsinformations- und Verkehrsrechnerzentralen, in denen Daten der Verkehrsbelastung, Witterung und Sichtweiten ermittelt werden. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Bereitstellung der Daten für Planungs- und Auskunftskomponenten.

Straßeninformation für Länder

Die NWSIB beinhaltet neben einer vollständigen Historisierung auf Objektebene einen Prozessmanager, der den Bearbeiter durch einen zuvor festgelegten Arbeitsablauf führt. Eine semantische Prüfung während der Eingabe sowie nachgelagerte fachspezifische Plausibilitätsprüfungen garantieren ein Höchstmaß an Datenkonsistenz. Im Frühjahr 2001 hat sich die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) nach einem ausgedehnten, intensiven Benchmark verschiedener Systeme für die NWSIB entschieden und qualifiziert das vorhandene Straßennetz mit den in NWSIB eingebetteten Plausibilitätsregeln.

Der Landesbetrieb Straßenbau.NRW hat mit der horizontalen Integration der NWSIB in weiteren Fachaufgaben gestartet. Beispielsweise wurde mit dem Aufbau eines Geodatenservers begonnen. Die Verwaltung der Straßenentwässerungsanlagen im Zusammenhang mit dem Straßennetz der NWSIB ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Gesamtlösung. Hierbei werden die Entwässerungsanlagen direkt an das Straßennetz referenziert. Ein eigenes Analysetool liefert die erforderlichen Ergebnisse (z. B. Zustände, Materialien, Nenngrößen, Bauteile) in Abhängigkeit des NWSIB-Stationierungssystems. Ebenso wurde ein weiteres bedeutendes Fachverfahren, das NWLIS (Liegenschaftsinformationssystem Straße), eingeführt.

Im NWLIS werden die katastertechnischen Flurstücke im Eigentum der Straßenbauverwaltung gehalten und mit zusätzlichen Informationen, wie z. B. Verträge, angereichert. Ebenso wie bei den Entwässerungsanlagen kann direkt ein funktionaler Bezug zu dem Stationierungssystem der NWSIB hergestellt werden.

Mittlerweile wird die NWSIB als unabhängige Datenbank für die Verwaltung des OKSTRA-basierten Straßennetzes in NRW, Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt.

NWSIB